Niklas Schirmer wird als Azubi des Monats ausgezeichnet. Er zeigt voller Stolz seine Urkunde und ist umringt von Gratulanten.
Wilfried Meyer
(v. l.): Kreishandwerksmeister Michael Kregel, Azubi des Monats Niklas Schirmer, Kammerpräsident Andreas Ehlert, stv. Kreishandwerksmeister Kai Hofmann und Bürgermeister Josef Hinkel

9. April 2025Niklas Schirmer ist Azubi des Monats April

Der angehende Elektroniker im Schwerpunkt Gebäudesystemintegration fand über die Theorie zu exzellenter Praxis.

Unter den rund 20.000 Auszubildenden des Handwerks an Rhein, Ruhr und Wupper finden sich zahlreiche junge Persönlichkeiten, die ihre Ausbilderinnen und Ausbilder begeistern: aufgrund einer weit überdurchschnittlichen Begabung, weil sie ihren Berufswunsch sehr konsequent verfolgen, weil sie bereits früh Verantwortung übernehmen oder auch, weil sie auf ihrem Weg besonderen Erschwernissen trotzen.

Physik, auch dessen mathematische Seite, die Formelanwendung, eine Faszination vor allem für optische Phänomene und Naturgesetzlichkeiten, also das Licht und seine Brechung („Strahlen zeigen so viel“), aber auch die Elektrik, das Zusammenwirken von Spannungsquellen, Leitern und Sicherungen in Stromkreisen: Wirklich angefixt haben Niklas Schirmer während seiner Schulzeit in Gerresheim nur die naturwissenschaftlichen Fächer. Früh war dem „Azubi des Monats“ mit Abitur klar, dass er nicht ins Büro gehört, sondern an Technik. Dennoch hielt er, einschließlich einer „Schleife“ in Klasse elf, noch bis zum Abschluss der Oberstufe durch, mit sogar ziemlich respektablem Zeugnis - und stürzte sich direkt anschließend in eine gut einjährige berufliche Erkundungsphase, um herauszufinden, welches Metier seiner praktischen Neigung am ehesten entsprechen könnte.

Der Ausbilder: „Niklas muss man die Dinge nur einmal zeigen“

Das Stellenangebot eines Industrieunternehmens des Produzierenden Gewerbes, einem Hersteller von flexiblen Aluminiumrahmen, nutzte er als Gelegenheit, sich an Metallbau- und elektrotechnischen Anwendungen auszuprobieren. Auch die Arbeit in der Tischlerei lernte Niklas als reizvoll kennen, weniger sagten ihm Praktika im Karosseriebau und bei einem Landschaftsgärtner zu. „Im Ergebnis habe ich mich auf eine E-technische Ausbildung fokussiert,“ berichtete der 23-Jährige angehende Elektroniker für Gebäudesystemintegration im 3. Lehrjahr den Journalisten am Dienstag im Rahmen einer Feierstunde aus Anlass seiner Ehrung. „Und viele, viele Bewerbungen geschrieben.“ - Eine von am Ende zwei Zusagen zu einwöchigen Probe-Hospitanzen kam von seinem jetzigen Ausbildungsbetrieb, Elektro Kai Hofmann GmbH. „Ich habe schnell gesehen, dieser Junge hat Zusammenhänge drauf. Niklas muss man Dinge immer nur einmal zeigen, dann macht er's“, würdigte Hofmann seinen begabten Auszubildenden.

Ob Strom, Funk- oder Lichtwellen als Impulsgeber und Übertragungswege von Daten: in Netzwerksystemen wirken Sensoren, Aktoren und Algorithmen zusammen, um ein komplexes System wie ein Gebäude oder eine Anlage zu steuern. Elektroniker für Gebäudesystemintegration planen, integrieren und installieren solche Systeme der vernetzten Gebäudetechnik. Genau dieses Ineinandergreifen elektronischer Medien ist heute die Leidenschaft von Niklas Schirmer: „Erst mit der Praxis, in der Ausbildung, hat sich mein Theorie-Wissen in tieferes Verständnis verwandelt - jetzt bringe ich beide Welten problemlos zusammen“, beschrieb Niklas seine steile Lernkurve.

Zur Ausbildung bereits mehrere vertiefende Zusatzqualifikationen erworben

Entsprechend hat Ausbilder Kai Hofmann Niklas bereits in mehrere Fortbildungen entsandt, die ansonsten erst Gesellinnen und Gesellen mit fortgeschrittener Berufserfahrung absolvieren. In der Akademie eines namhaften Herstellers von Gebäudeelektrik- und smart grid-Produkten hat er die Zusatzqualifikation "Smart Home Spezialist" erworben; außerdem verfügt er nach einer weiteren Intensiv-Schulung über die Prüfungsbefähigung der Berufsunfallversicherung für elektronische Messgeräte nach DGUV-V3.

Kein Wunder, dass der Arbeitgeber seinen fitten Azubi bereits seit dem 2. Lehrjahr sehr selbstständig arbeiten lässt. So kann Niklas schon auf komplexe Arbeitseinsätze in der neuen Düsseldorfer Umweltakademie, in Arztpraxen oder in einem denkmalgeschützten Haus in der Weißen Siedlung zurückblicken, und wechselt dabei souverän von der klassischen, elektrotechnischen Anlagenwelt einer Lichtschienenmontage in die digitalen Netz-Welt des Einbaus und der Inbetriebsetzung von intelligent home-Funktionen in KNX-Technik, dem aktuellen, von marktführenden Herstellern entwickelten standardisierten Bussystem für die Gebäudeautomation. Auch geht die seit letztem Sommer überholte Lautsprecher-Akustik und Brandmeldetechnik in der Eventlocation „Stahlwerk“ nicht unwesentlich auf das Wirken des Junghandwerkers zurück. „Eigentlich macht mir jeder Auftrag Spaß", zog Schirmer ein Zwischenfazit zu seinem bisherigen Ausbildungsverlauf.

„Niklas Schirmer überzeugt nicht nur durch seine rasche Auffassungsgabe und ausgeprägte Bereitschaft, sich immer weiterzuentwickeln. Sondern er hat auch ein ausgesprochenes Händchen für den Umgang mit Kunden. Und wenn die erfahrenen Mitarbeiter für ein Baustellenprojekt fragen, ob sie den Niklas mitnehmen dürfen, dann ist das eine höhere Auszeichnung, als wir sie als Kammer und Kreishandwerkerschaft überhaupt aussprechen können“, brachte HWK-Präsident Andreas Ehlert die lobwürdigen Eigenschaften am „Azubi des Monats“ auf einen Nenner. Kreishandwerksmeister Michael Kregel adressierte in seiner Laudatio auch dem Ausbildungsbetrieb einen wichtigen Beitrag zur Exzellenz der Nachwuchskraft. „In der Unterweisung bei Kai Hofmann herrscht eine ermutigende Pädagogik mit der Haltung vor: „Probier´s aus!“, die schon zu mehreren jahrgangsbesten Gesellenprüflingen geführt hat!“

Der zum Abschluss der Feierstunde mit einer Anerkennungs-Urkunde und einer Uhr gewürdigte Niklas Schirmer bestätigte den Befund in seinen Worten: „Es geht offen zu, und man kann sich an einem ganz breiten Spektrum an Tätigkeiten bewähren. Das Lebensgefühl in diesem Betrieb empfinde ich so: Hier wird nicht nur abgearbeitet, sondern gestaltet und wirklich das Besterreichbare geboten.“ - „Einfach imponierend“ fasste Bürgermeister Josef Hinkel seinen Eindruck von der vielversprechenden Handwerkspersönlichkeit zusammen. Der Wirtschaftsbürgermeister der Landeshauptstadt hatte es sich nicht nehmen lassen, dem ausgezeichneten Junghandwerker die Glückwünsche der Landeshauptstadt persönlich zu übermitteln.

 

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